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WordPress sperrt meinen Blog – Warum man Geschäftsbedingungen immer lesen sollte

Ich bin sauer. Zu 80% auf mich selbst, ein kleines bisschen aber auch auf die Jungs von WordPress.com. Sie haben meinen Blog geschlossen und damit auch einen Teil meines Hobbys und auch meines Einkommens zunichte gemacht. Aber der Reihe nach.

Der gute Start

DN2Es war im Frühjahr 2013, als ich die Vorzüge von Carsharing kennengerlernt habe. Ich war fasziniert von der Möglichkeit, Autos stationsungebunden und auf Minutenbasis zu nutzen, wie es DriveNow zu der Zeit u.a. in Berlin angeboten hat. Weil ich das Thema spannend fand und weil DriveNow zu der Zeit auch ein Partnerprogramm auflegte, bei dem man für jeden Neukunden eine kleine Provision erhält, richtete ich dazu einen Blog unter drivegutschein.wordpress.com ein. Es war ein Wochenende, der Programmierer meines Vertrauens hatte gerade keine Zeit und ich war in der Einrichtung von serverbasierten WordPress-Installationen nicht ausreichend bewandert. Und es sollte ja auch nur ein Hobby-Projekt werden, auch wenn natürlich durch das Partnerprogramm eine werbliche Ausrichtung dabei ist. Also richtete ich den Blog auf WordPress.com ein und installierte nicht, wie ich es meinen Kunden selbst immer empfehle, eine eigene WordPress-Installation von WordPress.org.

Der Blog entwickelte sich gut (vielleicht sogar zu gut, ich bin überzeugt davon, dass ein Mitbewerber WordPress.com auf den Blog aufmerksam gemacht hat), ich drehte sogar kleine, nicht hochprofessionelle aber gut geklickte Filme, z. B. zum BMW-Elektrofahrzeug in der DriveNow Flotte. Dazu gab es echte und relevante Inhalte, Tipps zur Nutzung der Fahrzeuge, Neuheiten in der Flotte und zum Geschäftsgebiet und eben Hinweise auf aktuelle Gutschein-Aktionen. Es gab auch einen persönlichen Kontakt zu DriveNow, die mich immer mit News unterstützt haben. Der Blog erreichte zuletzt ca. 3.000 Nutzer pro Monat, insgesamt waren seit der Erstellung knapp 50.000 Besucher auf der Seite.

Die Abschaltung

Am 3. Oktober 2014, also anderthalb Jahre nach Start,  wurde die Seite dann plötzlich durch WordPress.com abgeschaltet. Was war passiert? Man verwies auf die „Terms of Condition“, in denen wörtlich steht:

[…]the Content is not spam, is not machine- or randomly-generated, and does not contain unethical or unwanted commercial content designed to drive traffic to third party sites or boost the search engine rankings of third party sites, or to further unlawful acts (such as phishing) or mislead recipients as to the source of the material (such as spoofing);[…]

Und weiter schreibt WordPress, was nicht gern gesehen ist:

Blogs with the primary purpose of driving traffic to affiliate programs and get-rich-quick schemes (“Make six figures from home!!”, “20 easy steps to top profits!!”, etc).

Nun muss man leider sagen: Ich habe es verpennt, mir diese Bedingungen zum Start genau durchzulesen. Wer macht das auch schon? Geschäftsbedingungen bis ins letzte Detail lesen… ich bin zwar nach wie vor der Meinung, dass der Blog, auch wenn er Traffic per Affiliate auf dritte Seiten weitergeleitet hat, nicht mit den üblichen „Werde reich in 3 Monaten“ Seiten zu vergleichen ist. Schließlich gab es echten redaktionellen Content und keine Keyword-Wüsten.

Der Blog hatte es auf Platz 1 bei Google zu relevanten Keywords geschafft und die begleitende Facebook-Seite hat über 5.000 Fans, die auch Fragen zu DriveNow stellen und von mir an die richtige Stelle verwiesen werden. Die User freuen sich, weil sie über mich fast 20 Euro Anmeldegebühr bei DriveNow sparen und einige Freiminuten dazu erhalten. Zudem bekommen sie immer aktuelle Informationen zum Unternehmen und zu den aktuellen Bedingungen. Kurzum: Ich war für DriveNow das, was Online-Marketing-Menschen heute so gerne Markenbotschafter oder Multiplikator nennen. Das alles hat aber WordPress.com nicht beeindruckt, der Blog ist nach wie vor geschlossen.

Das Learning

Mein Tipp: Nutzt immer immer immer eine eigene Blogsoftware auf einem eigenen Server. Wer sich auf fremde Hoster verlässt, ist im Zweifel verlassen. Gleiches gilt für alle anderen Inhalte, die man produziert und bereitstellt – Nicht Facebook sollte redaktionelle Heimat des eigenen Contents sein, es sollte immer die eigene Webseite, der eigene Blog sein. Verlinken kann man dann natürlich wie ein Weltmeister und da wo es passt – Aber bleibt Herr eurer Inhalte! Die Auswirkungen für mich persönlich sind vor allem monetär spürbar. So hat der Blog zuletzt einen nicht unerheblichen Teil meiner selbständigen Einnahmen generiert. Ich bin nun dabei, den Blog unter Drivegutschein.de neu aufzusetzen. Die Inhalte konnte man immerhin per XML-Datei exportieren und somit retten – Was bisher aber komplett verloren ist, ist das gute Google-Ranking. Und das entscheidet über Erfolg oder Misserfolg.

Ach ja, wer einen Carsharing Gutschein benötigt, darf natürlich gern vorbeischauen ;)

[Update, 14.10.2014]

Inzwischen ist die Seite dank schneller Reaktion meinerseits und eines befreundeten Web-Experten zu relevanten Keywords wieder auf Platz 1 bei Google gelandet. Das Learning bleibt aber: Bleibe Herr deiner Inhalte :)

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