Irgendwie dachte man in Sachen Social Media: Was soll da noch Neues kommen, haben wir…
„Ich bin der Zug“ – Wie man in 24 Stunden über 1.000 Follower bekommt
1.000 Follower in 24 Stunden? Das gibt es sonst nur als unseriöses Kaufangebot um sein Twitter-Profil aufzumöbeln. Dass 1.000 Follower auch organisch innerhalb von einem Tag wachsen können, zeigt der Fall von Lokführer Thomas Döhler. Seine recht trockene Reaktion im Dialog mit dem Twitter-Kundenservice der Deutschen Bahn, gerade mal vier Wörter lang, brachte ihm hunderte Retweets, über 1.000 Follower und eine Menge Aufmerksamkeit bis hin zu einem Artikel in der Bildzeitung.
Was war passiert?
Lokführer Thomas Döhler hatte diesen Tweet zu einer Oberleitungsstörung abgesetzt:
EIL in Halle(Saale) ist eben die Oberleitung runtergekommen #bahn #lokführer @DB_Bahn
— Thomas Doehler (@ThomasD83) 30. Januar 2014
Der Bahn-Kundenservice reagiert prompt und hilfsbereit, hält Thomas aber für einen Passagier im Zug:
@ThomasD83 Ja, eine Oberleitungsstörung :-(. Benötigen Sie Infos zum Zug? Ich schaue gerne nach, wenn Sie mir Ihre Verbindung verraten. /je — DB Bahn (@DB_Bahn) 30. Januar 2014
Die Antwort von Thomas Döhler war so kurz wie genial:
@DB_Bahn ich bin der Zug — Thomas Doehler (@ThomasD83) 30. Januar 2014
Die trockene Antwort „Ich bin der Zug“ führte zu einem großen Echo bei Twitter, zu Interviews in Zeitungen und Berichten in vielen großen Medien wie der Bildzeitung.
Was zeigt dieses Beispiel?
- Dass Humor im Social Web für Aufmerksamkeit sorgen kann
- Dass man Erfolg nicht immer planen kann
- Dass spontane und natürliche Reaktionen oft die besseren sind
- Dass der Weg von Twitter in die „klassischen Medien“ funktionieren kann
- Dass auch Lokführer twittern
Auch die Bahn hat übrigens cool reagiert.
@ThomasD83 Alles klar. Hätte ja sein können, dass Sie heute mal als Fahrgast an Bord sind. Ich hoffe, es wird nicht allzu stressig. /je
— DB Bahn (@DB_Bahn) 30. Januar 2014
Das Beispiel veranschaulicht auch ganz gut, wie schlagkräftig öffentliche Dialoge sein können, selbst wenn man zunächst nicht viele Follower hat.
Bild: © wellphoto – Fotolia.com
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