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Agiles Unternehmen

Agiles Unternehmen – Was ist das eigentlich? (Buchtipp)

Der Wunsch ein „agiles Unternehmen“ zu werden, gehört zu den Worthülsen unserer Zeit, ähnlich wie die „digitale Transformation“. Um diese Hülse mit Substanz zu füllen, braucht es Grundlagenwissen zu agilen Methoden und Denkweisen. Hier begegnen einem dann Begriffe wie Design Thinking, Scrum, Canvas, Backlogs, Kanban Boards, Sprints usw., die bisher vor allem in Software-Unternehmen bekannt waren.

Wer jetzt genauso guckt wie ich, dem sei das Buch „Agile Evolution – Eine Anleitung zur agilen Transformation„* von Marko Lasnia und Valentin Nowotny empfohlen. Sie erläutert das Thema Agilität und Transformation aus einer Non-IT-Perspektive und machen die durchaus erprobten Methoden somit für jedes Unternehmen anwendbar.

Als kleines Insight fasse ich anschließend ein paar erste Grundgedanken zum Thema „Agiles Unternehmen“ zusammen. Sie machen deutlich, dass Agilität nicht nur auf Methoden und Prozessen basiert, sondern vor allem eine Haltung ist und viel mit Kommunikation zu tun hat.

Was ist eigentlich dieses agile Arbeiten?

Agil zu sein, beschreibt im Kern die Fähigkeit einer Organisation, in Zeiten stetiger Veränderungen flexibel, anpassungsfähig und proaktiv zu agieren. Hierzu gibt es dann verschiedene Prozesse und Methoden wie etwa Scrum (komplexe Arbeitsschritte werden in Phasen aufgeteilt und von einem kleinen Team in sogenannten Sprints bearbeitet. Es gibt verschiedene Rollen wie den Scrum Master, der die Regeln im Blick behält und einen Product Owner, der das Produkt mit dem Ziel gestaltet, seinen Nutzen zu maximieren.) oder auch Design Thinking ( basiert auf dem Grundgedanken, das vor allem interdisziplinäre Teams mit ganz verschiedenen Blickwinkeln herausragende Innovationen erschaffen können.

Warum braucht es überhaupt eine agile Arbeitsweise?

In der „alten Welt“ wurden Projekte oft mit klassischen Projektmanagement-Methoden (Gantt-Diagramme, Milestones usw.) bearbeitet. Man merkte irgendwann aber, dass die Dynamiken von Projekten die klassischen Methoden auf immer neue Proben stellten. Vor mehr als fünfzehn Jahren veröffentlichte dann eine Gruppe von Softwareentwicklern ein Manifest zur agilen Softwareentwicklung.

Die damals formulierten Leitsätze haben die Arbeitsweise vieler Unternehmen verändert, auch die außerhalb der Software-Welt. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Die Geschwindigkeit der Veränderungen in unserer Wirtschaftswelt steigt rasant. Markteintritte, Produktanpassungen und Marktreaktionen geschehen heute deutlich schneller, die Produktivität nimmt zu. Auch müssen zukunftskritische Aktivitäten immer schneller identifiziert werden und Produkte werden deutlich kundenzentrierter entwickelt.

Bei all diesen Entwicklungen hilft eine agile Arbeitsweise, weil sie den gleichen Mustern folgt: Schnelle Reaktion auf Veränderung, klare Roadmaps und eine enge inhaltliche Zusammenarbeit mit dem Kunden.

Ein agiles Unternehmen braucht agile Grundwerte

Diese fünf Werte gelten als unabdingbar für Unternehmen, die agil arbeiten wollen:

Offenheit

Wenn ich anders als bisher arbeiten will, muss jeder Einzelne die Bereitschaft mitbringen, sich auf neue Techniken, Denkweisen und Methoden einzulassen.

Mut

Veränderungen brauchen Mut. Auch die agile Arbeitsweise selbst braucht Mut, denn jedes Teammitglied hat eine hohe Verantwortung und muss sich ständig verändernden Bedingungen anpassen.

Commitment

Teams, die im Rahmen von Scrum in sogenannten Sprints arbeiten, müssen stets ein bestimmtes Zwischenprodukt (ein sogenanntes „Produkt-Inkrement“) liefern. Somit braucht es eine Selbstverpflichtung, die Vorhaben und Ziele im gegebenen Zeitraum auch wirklich zu erreichen.

Respekt

Eine offene Kommunikation kann nur mit Respekt gelingen. Dazu gehört auch das Überdenken eigener Standpunkte, selbst wenn man sich inhaltlich im Recht wähnt.

Fokus

Um das Ziel eines Sprints zu erreichen, ist Fokussierung einer der wichtigsten Werte. Es geht immer darum, sehr konkrete Ziele zu erreichen.

Fazit zum Buch

Die Gedanken oben sind nur ein minimaler Ausschnitt aus dem Buch von Lasnia und Nowotny. Auf 300 Seiten zeigen sie agile Methoden in einer Non-IT-Welt und bleiben dabei anschaulich, zum Beispiel durch eine Muster-GmbH, an der sie sehr lebendig aufzeigen, wie ein agiler Evolutionsprozess aussehen kann. Insgesamt in jedem Fall eine Kaufempfehlung, ich persönlich hätte mir lediglich ein paar mehr Visualisierungen bei den Methoden und Praktiken gewünscht.

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