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#‎illridewithyou – Die Sternstunde von Social Media

Wenn wir von Social Media reden, so tun wir das (zumindest in meinem beruflichen Umfeld) sehr oft mit kommerziellem Hintergrund. Es geht um Zielgruppen, Targeting und KPIs. Der aktuelle #‎illridewithyou Hashtag zeigt, dass es auch anders geht.

Das „Social“ in Social Media steht für das Adjektiv sozial. Und das wiederum kommt aus dem lateinischen (socialis) und bedeutet im eigentlichen Sinne so viel wie „gesellschaftlich“, im erweiterten Sinne auch „gemeinnützig, hilfsbereit und barmherzig“
(http://www.duden.de/rechtschreibung/sozial)

Worum geht es?

syd1Noch am Tag des traurigen Terroranschlags eines islamistischen Einzeltäters in Sydney am 16.12.2014 meldeten sich Muslime bei australischen Radiostationen, dass sie aufgrund der Geschehnisse Angst vor Racheakten haben.

Gleichzeitig schreibt eine Frau auf Facebook von einer besonderen Begegnung. Eine muslimische Frau, die neben ihr im Zug sitzt, nimmt plötzlich still ihr Kopftuch ab, schrieb sie. Und weiter : „…Ich bin ihr am Bahnhof hinterher gerannt und sagte zu ihr: „Setzen Sie es wieder auf. Ich werde mit Ihnen gehen – Sie fing an zu weinen und hat mich eine Minute lang umarmt – dann ist sie allein weitergelaufen.“

Die Geschichte macht bei Facebook und Twitter schnell die Runde. Eine Userin schlägt vor, einen Hashtag zu starten und bringt #illridewithyou ins Gespräch

Weltweit zeigten tausende Menschen anschließend unter dem Hashtag ihre Solidarität mit Muslimen. Sie boten an, Muslime im öffentlichen Nahverkehr zu begleiten, wenn diese sich bedroht fühlen und brachten das zum Teil auch durch Aufkleber auf Taschen und Kleidung zum Ausdruck. Ihnen war es wichtig zu zeigen, dass es Terroristen niemals gelingen darf, eine Gesellschaft zu spalten.

Das Beispiel zeigt die wahre Kraft sozialer Medien. Es geht nicht immer um Targeting und das Erreichen von Kennzahlen. Manchmal geht es einfach nur darum zu zeigen, dass man zusammensteht und gemeinsame Werte teilt. Auch eine schöne Erkenntnis, gerade in Tagen, in denen Bewegungen wie PEGIDA oder HOGESA auch hierzulande eher die Stimmung vergiften als für ein gemeinsames Miteinander einzustehen.

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