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Influencer finden und gewinnen in 5 Schritten

Was früher Blogger Relations waren, sind heute Influencer Relations. Doch wie gewinnt man Meinungsbildner für die eigene Sache? Wie kann man überhaupt passende Influencer finden? Heute zeige ich Ihnen 5 Schritte, mit denen sie strategisch geplant Influencer für sich gewinnen können. Diese Strategie stammt aus dem Buch „Die digitale Kommunikationsstrategie“ von Dominik Ruisinger, das ich jedem ans Herz lege, der sich mit digitaler Kommunikation beschäftigt.

1. Zieldefinition
Influencer finden

Wer nicht genau weiß, wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt. Mark Twain kannte das Internet nicht, aber sein Zitat lässt sich auf das Thema Influencer Relations übertragen. Stecken Sie Ihre Ziele klar ab – was soll erreicht werden? Geht es um Bekanntheit, Verkäufe, Brand Awareness, Verbreitung bestimmter Botschaften? Stellen Sie sich Fragen wie:

  • Zu welchem Zweck soll die Kooperation dienen?
  • Was wird vom Influencer in welchem Zeitraum erwartet?
  • Wie soll der etwaige Erfolg gemessen werden?
  • Geht es darum, ein stark visuelles Produkt zu platzieren?
  • Oder soll die Bekanntheit eines Produktes, eines neuen Angebotes, einer Destination über authentische Berichte erhöht werden?
  • Ist es entscheidend, dass der Influencer auf das Produkt hinweist oder es sogar anpreist?

Im Kern soll herauskommen, welche Freiheiten und Vorgaben der Influencer genießt bzw. einhalten muss. Klären Sie darüber hinaus zeitliche und monetäre Ressourcen.

2. Influencer finden – Die Recherche

dominik_klout
Auch der Autor des hier zitierten Buches, Dominik Ruisinger, ist bei Klout vertreten und es wird deutlich, was seine Expertenthemen sind.

 

Wenn man fragt, was für die meisten Marketing-Menschen die größte Herausforderung ist, hört man oft: Influencer finden. Das ist zeitaufwändig und sollte sorgfältig gemacht werden. Im Grunde muss man in dieser Phase Blogs lesen, Snapchat- und Youtube Accounts beurteilen, Hashtags verfolgen und Pinterest Pinwände durchschauen. Folgende Tools und Denkrichtungen können helfen:

  • Begriffs und Hashtag-Recherche
    Der Google Algorithmus ist heute so gut, dass er valide Ergebnisse ausspuckt wenn Sie nach einem Thema (auch im Zusammenhang mit dem Wort Blog) suchen. Auch eine Recherche bei Twitter nach für Sie relevanten Hashtags macht Sinn.
  • Blog-Recherche 
    Schauen Sie Blogs zum Thema durch und achten Sie auf die sogenannte Blog-Roll: In dieser Liste verlinken Blogger in der Regel themenverwandte Blogs. Auch Tools wie www.blognetz.com oder www.find-a-blogger.com kann helfen. Und ein Tipp von mir als Ergänzung zum Buch von Dominik: Es gibt auch Facebook Gruppen, in denen man gezielt Blogger suchen kann (eine heißt verrückterweise sogar „Bloggerinnen und Blogger gesucht“ ;)
  • Influencer-Recherche
    Ganz gezielt nach gerade laufenden Themen suchen, kann man auch über die Seite www.buzzsumo.com – Hier einfach mal ein Thema eingeben und schauen ,welche Beiträge dazu besonders viel sozialen Traffic erzeugt haben.
  • Community-Analyse
    Es lohnt sich auch zu schauen, wie stark ein Influencer vernetzt ist und ob seine Beiträge wirklich ein Publikum erreichen. Für die Reichweite stellen die Anzahl der Youtube- oder Blog-Abonnenten ein erstes Indiz dar. Oft werden Diskussionen zu einem Thema nicht im Blog direkt geführt. Daher lohnt es immer, auch die Social Media Kanäle wie Facebook und Twitter mit zu überprüfen.
  • Indizes
    Indizes wie der Klout-Score können einen Hinweis geben, wie stark ein Nutzer im Social Web aktiv und vernetzt ist. In diesen Wert fließen Follower-Zahlen, Aktivitätsgrad und Dialogfreudigkeit eines Nutzers in verschiedenen sozialen Netzwerken ein. In den USA erhalten etwa Reise-Blogger mit hohem Klout-Score oft ein Upgrade in Hotels. Allerdings muss man den Wert auch kritisch sehen: Er sagt schließlich nichts über die inhaltliche Relevanz eines Bloggers für das eigene Unternehmen aus.

 

 3. Individuelle Ansprache

herz_pexels

Um einen Blogger anzusprechen, lohnt ein detaillierter Blick auf dessen Seite. Viele geben dort an, wie sie kontaktiert werden wollen. Ein Kontakt via Mail oder Twitter ist nicht unüblich, sollte aber langsam, schrittweise und persönlich passieren. Der Blogger sollte erkenne, dass Sie sich mit seinen Inhalten auseinandergesetzt haben. Folgen Sie bei Twitter, abbonnieren Sie einen Youtube-Kanal und beteiligen Sie sich wenn möglich vor einer Anfrage inhaltlich. Was nicht geht, sind Massenaussendungen mit kopierten Texten und unpersönlichen Anreden. Influencer wollen als Partner auf Augenhöhe wahrgenommen werden – nicht als anonyme Werbebotschafter.

4. Passender Content

Exklusive Einblicke können Basis für gute Inhalte sein.
Exklusive Einblicke können Basis für gute Inhalte sein.

Idealerweise haben Sie sich nicht nur Gedanken zu Zielen gemacht, sondern auch was Sie dem Influencer (z.B. einem Blogger) bieten können. Und das bedeutet neben Geld vor allem gute Inhalte. Haben Sie exklusive Einblicke in die Produktion (bei Autoherstellern sehr selten und beliebt), einen spannenden Gesprächspartner, spezielle Produkt-Tests oder Reisen im Angebot? Das sollte vorher klar sein. Influencer denken zuerst an ihre Community, daher wird guter Content dazu führen, dass die Chancen auf eine Kooperation steigen. Nur wenn der Influencer sein wichtigstes Kapital (die Glaubwürdigkeit) gesichert sieht, wird es zu einer Zusammenarbeit kommen.

5. Kontinuierliche Kontaktpflege

Vielleicht nicht für immer - aber für länger.
Vielleicht nicht für immer – aber für länger.

Influencer Relations sind Beziehungen. Und die sollten nicht nach dem ersten Kuss enden. Dazu gehört, dass man auch nach dem aktuellen Projekt in Kontakt bleibt, den Beitrag  in eigenen Kanälen teilt und auch weiterhin individuelle Einladungen hinterherschickt, z.B. zu Messen, Barcamps oder anderen passenden Veranstaltungen. Das ganze Thema Influencer Relations steht noch relativ am Anfang. Immerhin haben ca. 43% der Unternehmen Strategien, wie sie Meiungsbildner erreichen wollen. Das aber geht nur langfristig und mit Mehrwert. Influencer finden ist immer nur der erste Teil – danach kommt das Pflegen der Beziehung.

Das Buch zum Artikel

Basis des Artikels ist ein Abschnitt aus dem Buch „Die digitale Kommunikationsstrategie“ von Dominik Ruisinger. Wer einen Praxis-Leitfaden für Unternehmen sucht, mit Case Studys und Expertenbeiträgen zum Thema digitale Kommunikation, der liegt mit dem Buch von Dominik sehr richtig.

Transparenz: Der Link zum Buch ist per Affiliate-Programm eingebunden.

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